Tag 1: Welliger Start

Tagesetmal 125 NM Kurs 240° Position der SONNTAG am 23.11.2012 um 12.00UTC 27°17,114N 017°31,36W

Natürlich dauert alles mal wieder länger als geplant. Am 22.11.2012 wollten wir früh morgens den Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa verlassen. Erst am Vortag kam Christian, unser dritter Mann und langjähriger Freund, für die Überfahrt an Bord. Die letzten Stunden an Land wurden stressig. Noch eine Arbeiten an Bord waren zu erledigen: Diesel-und Wasserkanister festlaschen, Wassertanks noch einmal ganz voll machen, Fahrräder verstauen, alles unter Deck befestigen, der letzte Wettercheck, letzte Telefonate ect. ect. 11 Uhr – es geht Los. Unsere holländischen Freunde, welche uns seit Gibraltar verfolgen, werfen unsere Leinen los und es wird noch lange gewunken. Perfektes Segelwetter erwartet uns vor dem geschützten Hafen. 4bft kamen von schräg hinten bei Sonnenschein und anfangs gemäßigter Welle, doch das sollte sich rasch ändern. Die Angeln wurden ausgebracht, restliche Sicherheitseinweisungen in unserem gemütlichen Cockpit besprochen und wir machten gute 6-7 Knoten. Leider baute sich nach und nach eine sehr steile und unangenehme Welle auf. Sehr ungewöhnlich, da wir eher unsere liebgewonnene, langsame und langgezogene Atlantikwelle erwartet hatten. Wir bemerkten kaum, dass der Wind an Stärke zunahm. Die Sonntag rauschte geschwind die steilen Wellen bergab. Wir drehten 35° nach links, dann wieder nach rechts, bis wir plötzlich von einer anrollenden Welle von hinten angeschoben wurden und unser Heck nach Steuerbord ausbrach. Der Windpilot konnte anscheinend nicht schnell genug aussteuern und so erwischte uns eine zweite Welle von rechts, brach sich an der Bordwand und brachte reichlich Spritzwasser über unser Achterdeck. Haben wir die Achterluke zugemacht? Natürlich nicht, wie sollte es anders sein! Die Betten und Matrazen waren vom Salzwasser getränkt und wir hatten alle Hände voll zu tun, das Chaos zu beseitigen. Unter “am Wind” Bedingungen merkt man schnell, wenn der Wind auffrischt und reagiert freiwillig mit kleinerer Segelfläche. Doch bei Winden von achtern unterschätzt man schnell die Stärke und refft zu spät. Naja, das kleinste Reff war schnell eingebunden und wir staunten nicht schlecht, wie der Plotter immer noch 7-8 Knoten anzeigte. Der erste Schreck war vorbei, Franz hatte Küchendienst und wir werden mit leckeren Sandwisches belohnt. Richtig schnell waren wir unterwegs und so wurde es bald dunkel als wir die letzten Lichter von Teneriffa hinter uns ließen. Bye bye Canaries!

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